10. Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappentag
erfolgreich in Heringen (Werra) begangen!

Presseberichte:

DEUTSCHER BERGMANNSTAG IN HERINGEN Wolfgang Clement und Roland Koch beschworen politischen Rückhalt für die Zukunft der Bergbaubetriebe / Umzug der Vereine als Höhepunkt

„Feuer in den Herzen der Menschen entzünden“

VON PETER LENZ (Auszug)

„Lasst uns mit der Bergparade das Feuer in den Herzen der Menschen entzünden!“, rief gestern der stellvertretende Vorsitzende des hessischen Landesverbandes der Bergmannsvereine, Dieter Guderjahn, aus, überwältigt vom Anblick der über dreitausend Bergleute, die in traditionellen Uniformen, mit bunten Fahnen und Federbüschen auf dem Heringer Sportplatz angetreten waren.

HERINGEN – Ehe sich der Festzug mit 19 Kapellen und Spielmannszügen in Bewegung setzte, grüßten der hessische Ministerpräsident Roland Koch und Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement die Teilnehmer des 10. Deutschen Bergmannstages und beschworen den politischen Rückhalt für die Zukunft der Bergbaubetriebe. „In einer Zeit, da die Rohstoffe weltweit knapp werden und neue Kräfte in die Weltwirtschaft eintreten, gewinnt der Gesichtspunkt der Versorgungssicherheit für die deutsche Industrie an Bedeutung“, sagte Clement. Deshalb müsse die geringe Rohstoffförderung, die in Deutschland möglich sei, erhalten bleiben. Dies gelte für Stein- und Braunkohle genauso wie für Kalisalze. Von den Energieversorgern forderte Clement Verantwortungsgefühl bei der Preisgestaltung.

Kochs und Clements Zusage, sich weiter für international faire Wettbewerbsbedingungen einzusetzen, nahm der Vorstandsvorsitzende der Kali und Salz AG, Dr. Ralf Bethke, in seinem Grußwort dankbar auf.

Dann marschierten eineinhalb Stunden die Mitglieder von rund 170 bergmännischen Traditionsvereinen mit klingendem Spiel durch die Straßen der Stadt Heringen, an drei Punkten über Lautsprecher kommentiert und angesichts der spätsommerlichen Hitze an vielen Stellen von Heringer Bürgern spontan mit Getränken versorgt.

Neben den deutschen Landesverbänden von Saar bis Brandenburg waren auch Delegationen aus Tschechien, Österreich, Ungarn und Weißrussland vertreten. Aus Südwestthüringen waren die Bergkapelle Unterbreizbach, der Bergmannsverein „Glück Auf“ Unterbreizbach, der Bergmannsverein Bad Liebenstein und der Verein für Bergbau und Heimat Trusetal dabei.

An der Spitze des Zuges marschierte das Heeresmusikkorps 2 der Bundeswehr aus Kassel, das auch schon auf dem Sportplatz musiziert hatte. Mit 850 angemeldeten Teilnehmern war der Landesverband Nordrhein-Westfalen am stärksten vertreten.

     

Bild Hartmann


Mit der Großen Bergparade endete am Sonntagnachmittag in Heringen an der Werra der
10. Deutsche Bergmanns-, Knappen- und Hüttentag.

VON H.-H. Hartmann (Auszug)

HERINGEN – Mehr als 3400 Bergleute marschierten in ihrer Zunftkleidung etwa zweieinhalb Stunden lang durch die von Zuschauern dicht gesäumten Straßen der Innenstadt. Die hessischen Gastgeber vorweg, beteiligten sich insgesamt 13 Landesverbände aus ganz Deutschland sowie Abordnungen aus Österreich, Ungarn und Tschechien. Dabei gaben 500 Musiker und 17 Kapellen den Marschtakt an.

Der Festsonntag begann morgens mit einem ökumenischen Gottesdienst im Zelt, unter Mitwirkung des Bischofs der evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, zusammen mit den Pfarrern aus Heringen und Neuhof. Noch vor dem Abmarsch zur Bergparade sprach sich Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement für die weitere Unterstützung des Bergbaus in Deutschland aus, um damit ein Mindestmaß an Versorgungssicherheit zu erhalten. Hessens Ministerpräsident und Schirmherr des Bergmannstags, Roland Koch, lobte die Bergbauzunft für ihre Traditionspflege und das starke Zusammgehörigkeitsgefühl, während sich Ralf Bethke, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens Kali und Salz, dazu bekannte, dass langfristige Strategien besser seien als kurzfristige Interessen.

Der 10. Deutsche Bergmanns-, Knappen- und Hüttentag war am Freitag mit Ausstellungen über bergmännisches Geleucht im Wandel der Jahrhunderte sowie über historische Anteilsscheine im Wera-Kalibergbau-Museum eröffnet worden. Am Samstagabend wurde vom Bergmannsverein „Glückauf Wintershall“ ein Zapfenstreich vor großer Publikumskulisse zelebriert, bevor sich die Festgesellschaft beim bergmännischen Abend mit einem mehrstündigen Programm vergnügte.

      

      

  Bilder Hartmann